Die Ärzte | de

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Die Ärzte sind eine Punkrock Band aus Berlin, die in ihrer Musik viele, vor allem Rock-Genres, bedienen. Sie gehört neben der Düsseldorfer Band Die Toten Hosen zu den kommerziell erfolgreichsten deutschen Musikgruppen mit Wurzeln im Punkrock.
Gegründet wurde die Band im Jahr 1982. Zwischen 1988 und 1993 war sie getrennt. Die Bandmitglieder sind Farin Urlaub (Gitarre), Bela B. (Schlagzeug) und Rod Gonzalez, der nach der Reunion 1993 den Bass übernahm. Der erste Bassist war Hans Runge alias Sahnie ('82 bis '86), dem Hagen Liebing „The Incredible Hagen“ ('86 bis '88) folgte. Letzterer war angestelltes Mitglied der Band und wurde stets in der Form „Die Ärzte feat. The Incredible Hagen“ genannt.

Bandgeschichte

1982–1986: Gründung und erste Bandjahre

Gegründet wurden Die Ärzte (kurz: DÄ) 1982 von Farin Urlaub, der mit bürgerlichem Namen Jan Ulrich Max Vetter heißt, Bela B. (Dirk Felsenheimer) und Sahnie (Hans Runge). Bela und Farin lernten sich eines Tages in der Discothek "Ballhaus Spandau" kennen und Farin trat Belas Punkband Soilent Grün bei. Daher wird diese auch häufig als Vorgängerband der Ärzte bezeichnet. Als sich die Band 1982 auflöste, gründeten Bela B. und Farin Urlaub zusammen mit Bassist Sahnie Die Ärzte. Laut offizieller Biografie wählten sie den Namen „Die Ärzte“ aus keinem bestimmten Grund, auch wenn es immer wieder Theorien über die Entstehung gibt, etwa dass Bela in Plattengeschäften immer eine Band mit dem Anfangsbuchstaben „Ä“ vermisste. Oder weil Bela ursprünglich Medizin studieren wollte, Farin ihn aber dazu überredete, doch bei der Musik zu bleiben und ihm durch den Namen ermöglicht wurde, doch noch "Arzt" zu werden.

Ihr erstes Konzert gaben Die Ärzte Ende des Jahres 1982 in einem besetzten Haus in West-Berlin. Kleine Fernsehauftritte und der Gewinn des mit 10.000 DM (5112,92 Euro) dotierten Berliner Senatsrockwettbewerbes schlossen sich an. Mithilfe des Preisgeldes nahmen Die Ärzte die Mini-LP „Uns geht's prima...“ auf, die im Jahr 1984 veröffentlicht wurde. Diese war auf weißem Grund mit einem roten Kreuz bedruckt worden, welches auch auf den Konzertplakaten zu sehen war und nach Aussage Bela B.s zu einigen Missverständnissen führte: Angeblich hätten sich an den Abenden auch Menschen eingefunden, die Blut spenden wollten. Ein Rechtsstreit mit dem Deutschen Roten Kreuz, dem gesetzlich bestimmten Inhaber dieses Zeichens, folgte, und den Ärzten wurde die weitere Verwendung des Logos verboten. Die LP wurde fortan mit einem andersfarbigen Kreuz bedruckt, wie z. B. blau, grün oder golden.

Durch die Debüt-Single wurde Columbia Records (heute Sony) auf Die Ärzte aufmerksam und nahm die drei unter Vertrag. Noch 1984 nahm die junge Band in nur dreizehn Tagen ihr Debüt-Album „Debil“ auf, welches sie teilweise selbst produzierte. „Debil“ stellte den kommerziellen Durchbruch der Ärzte dar. Im selben Jahr spielten die Ärzte in dem deutschen Spielfilm „Richy Guitar“ mit, in dem Farin Urlaub die Hauptrolle spielte.

1985 veröffentlichten Die Ärzte ihr zweites Studioalbum „Im Schatten der Ärzte“. Ein Jahr später verließ Sahnie die Band. Farin und Bela hatten ihm immer häufiger den Vorwurf gemacht, er kümmere sich nicht genug um die Musik, er spiele nur noch wegen der Groupies und des Geldes. Er galt zudem als unzuverlässig, sein BWL-Studium war ihm wichtiger. Als er zu Farin sagte, Bela solle aus der Band geworfen werden und die Band brauche sein Gesicht, entbrannte ein Streit unter den Mitgliedern, Sahnie verließ die Band und trat gegen Zahlung von 10.000 DM (5112,92 Euro) seine Rechte an der Musik an Bela und Farin ab.

1986–1988: Indizierungen, Veröffentlichungen in der DDR und Auflösung

Bereits 1986 folgte die Veröffentlichung des dritten Studioalbums „Die Ärzte“, dessen Cover nur noch Farin und Bela zierten. Auch das dritte Album wurde ein Erfolg. Am Bass ersetzte The Incredible Hagen alias Hagen Liebing Sahnie.

Am 27. Januar 1987 wurde das Album „Die Ärzte“ wegen des Liedes „Geschwisterliebe“ indiziert; diese Indizierung wurde am 2. Dezember 2004 durch die BPjM überprüft und bestätigt. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften indizierte am 10. Juni 1987 dann auch die LP „Debil“ wegen des Lieds „Claudia hat 'nen Schäferhund“ und „Schlaflied“. Diese Indizierung wurde am 29. Oktober 2004 allerdings wieder aufgehoben. Auch wurden mehrere Plakate und Auftritte der Ärzte verboten. Der Karstadt-Konzern nahm nach der Indizierung der beiden Alben das ganze Programm der Ärzte aus dem Sortiment; Fernsehauftritte gestalteten sich für Die Ärzte in dieser Zeit zunehmend schwieriger. Ein finanzielles Desaster zeichnete sich ab, sodass bereits zu diesem Zeitpunkt in der Band erstmals über eine Auflösung nachgedacht wurde, da die Mitglieder kein finanzielles Polster besaßen und die Einnahmen aus den Plattenverkäufen und der GEMA-Rechteverwertung stark zurückgegangen waren.

Als Reaktion auf diese Indizierung der Stücke veröffentlichten Die Ärzte 1987 die Mini-LP „Ab 18“ und die LP „Ist das alles? – 13 Höhepunkte mit den Ärzten“. Auf dem Album „Ist das alles?“ waren mehrere nicht indizierte Titel auch für Fans unter achtzehn Jahren zu haben.

Dennoch missachteten Die Ärzte mehrfach die Indizierungsentscheidung der BPjM. Anlässlich eines Konzertes am 22. Juni 1988 in Kleve spielten Die Ärzte eine Instrumentalversion des Lieds „Geschwisterliebe“ und wurden daraufhin durch das Amtsgericht Kleve in einem Strafverfahren wegen Verstoßes gegen die Indizierungsentscheidung jeweils zu 1.000 DM (ca. 500 €) Geldstrafe verurteilt, welche die Band auch akzeptierte. Späteren Aussagen der Band zufolge beruhte diese geringe Geldstrafe auf einer krassen Fehleinschätzung der Einkünfte der Band durch die Richter.

Tatsächlich hatten Die Ärzte lediglich in der letzten Zeile des Stückes das Wort „Liebe“ mitgesungen. Nicht zuletzt ein inoffiziell gefertigtes Bootleg (und heute durchaus begehrtes Sammlerstück unter DÄ-Fans) eines Zuschauers des Konzertes in Kleve widerlegte diese These des Amtsgerichts Kleve. Dennoch hatten Die Ärzte vorher die Zuschauer in ironischer Weise gebeten, den Text nicht mitzusingen und sind wohl auch daher nicht gegen das Urteil vorgegangen. Live hatten Die Ärzte zudem das Lied „Claudia III“ gespielt, welches als Provokation für die Bundesprüfstelle gedacht war. „Claudia“ hatte nun, anders als im indizierten „Claudia hat 'nen Schäferhund“, „christlichen Verkehr“. Das Lied wurde im Übrigen nicht von der Bundesprüfstelle beanstandet.

Obwohl Die Ärzte aus dem damals geteilten Berlin stammen, haben sie erst spät versucht, auf dem ostdeutschen Musiksektor Fuß zu fassen. Wesentlichen Einfluss auf das politische Engagement in der DDR hatte der erklärte „DDR-Freund“ und Neu-Bassist Hagen Liebing im Jahre 1986. In der Danksagung des Albums „Das ist nicht die ganze Wahrheit...“ heißt es ausdrücklich: „...alle Fans und Freunde in der DDR...“. Hagen war es auch, der erste Kassetten mit Musik der Band bespielte und in Ost-Berlin in Kaufhäusern, Restaurants und Jugendclubs vorführte. Aus diesem Engagement heraus wurde der damalige Jugendradiosender DT64 auf Die Ärzte aufmerksam und arrangierte ein Interview, das zunächst nicht ausgestrahlt wurde.

Bei einem zweiten Besuch in Ost-Berlin besuchten Die Ärzte ein Konzert der Band Die Anderen, und der Wunsch reifte, eine eigene Tournee durch die DDR zu veranstalten. Der Manager der Band Conny Konzack arrangierte schließlich mit der staatlichen Plattenfirma AMIGA die Veröffentlichung einer LP und einer Kurztournee mit zehn Auftritten, trotz diverser Skandale und Indizierungsentscheidungen um die Band.

Im Einvernehmen mit AMIGA wurde die LP „Ist das alles?“ zur Veröffentlichung ausgewählt. Vier Stücke wurden jedoch ausgetauscht. Den Regeln der Planwirtschaft folgend prognostizierte AMIGA eine Auflage für die LP von 2 000 Stück. Zur Veröffentlichung sollte es nicht kommen, da das erwähnte Radiointerview mit DT64 kurz darauf ausgestrahlt wurde. Die Kulturbehörde setzte daraufhin Album und Tour kurzerhand aus und vertagte eine erneute Entscheidung hierüber. Im Jahr 1987 erschien dann allerdings ohne Wissen der Ärzte im Rahmen der sogenannten Quartett-Reihe eine EP mit dem Titel "Die Ärzte" auf AMIGA, welche die 4 Songs "Zu spät", "Gehn wie ein Ägypter", "Radio brennt" und "Du willst mich küssen" enthielt. Mit dem Fall der Berliner Mauer brach der Kontakt zwischen Columbia Records und AMIGA ab; Die Ärzte hatten sich zudem in der Zwischenzeit aufgelöst. Aus heutiger Sicht betrachtet resümiert Bela B. in der Biografie: „... die DDR war passé und wir hatten uns aufgelöst. Im Nachhinein hätten wir mindestens ein Mal in Ost-Berlin spielen sollen.“

Die Auflösung der Band war zu dieser Zeit bereits beschlossen. „Das ist nicht die ganze Wahrheit...“ sollte die letzte Studioplatte sein. Sie verkaufte sich erwartungsgemäß sehr gut. Die Gerüchte um eine mögliche Trennung der Ärzte heizten den Album- und Konzertticketverkauf an. „Westerland“ wurde dann ihr zunächst kommerziell größter Erfolg, der Radio-Boykott der Ärzte war nun endgültig beendet. Es folgte die Abschiedstour, auf der die „Nach uns die Sintflut“-LP aufgenommen wurde. Am 9. Juli 1988 fand in Westerland auf Sylt ein Abschiedskonzert statt.

Daraufhin erschien 1988 als vorerst letzte geplante Veröffentlichung das Dreifach-Live-Album „Nach uns die Sintflut“ mit insgesamt 37 Live-Stücken. Gegen den Willen der Plattenfirma wurde es zum Preis einer Doppelscheibe verkauft. Die Live-CD der Ärzte war die erste ihrer Art, die Platz 1 in den deutschen Album-Charts erreichen konnte.

1989–1993: Zwischenzeit

Nach der Auflösung erschien 1989 die LP „Die Ärzte früher! – Der Ausverkauf geht weiter!“, die neben alten Sampler-Beiträgen und Liedern der ersten Platten auch vier zuvor unveröffentlichte Titel enthielt.

Von 1988 bis 1993 versuchten sich Farin und Bela mit den Bands King Køng und Depp Jones (erst S.U.M.P), doch der kommerzielle Erfolg blieb in beiden Fällen aus.

1993–1999: Neugründung und Folgejahre

1993 beschlossen Bela und Farin zusammen mit Depp Jones-Gitarrist Rodrigo González am Bass die Neugründung der Band. Es war Farin, der am Höhepunkt der damaligen Bandgeschichte die Trennung der Band vorgeschlagen hatte. In einem mehrseitigen Brief an Bela schlug er ihm 1993 vor, „mit den Ärzten wieder Geld zu verdienen“. Der Chilene Rodrigo González war bereits seit längerer Zeit mit Bela befreundet.

Ihre neue Plattenfirma suchten sie mit einer ganzseitigen Anzeige („Beste Band der Welt sucht Plattenfirma“) in der Zeitschrift „Musik Markt“. Somit konkurrierten einige Plattenfirmen um das beste Angebot, woraufhin sich Die Ärzte die Plattenfirma Metronome auswählten. Außerdem erwarb Bela bei der Beckenfirma PAISTE einen Vertrag, der ihm das Produkt für Konzerte, Proben und Aufnahmen zusicherte. Danach nahmen Die Ärzte das Album „Die Bestie in Menschengestalt“ auf, mit dem die Rückkehr der Ärzte gelang. Mit der ersten erfolgreichen Single-Auskopplung „Schrei nach Liebe“ hatten Die Ärzte den aufkeimenden Rechtsextremismus im gerade wiedervereinigten Deutschland aufgegriffen. Danach gingen Die Ärzte bis 1994 auf Tournee: Zunächst auf der „Plugged“-Tour und anschließend einer vom Namen her an den SAT.1-Film-Film angelehnten Tour namens „Tour Tour“. Wortmalerisch wurde damit außerdem auf „Tortur“ angespielt.

1994 erschien das Best-Of-Album „Das Beste von kurz nach früher bis jetze“ mit vielen „alten“ Liedern. Es wurden aber auch einige B-Seiten und einige der bekannten „Moskito-Stücke“ (Samplerbeiträge aus den 80ern für das Jugendmagazin Moskito) auf dem Doppelalbum zusammengefasst.

Am 18. September 1995 erschien das Album „Planet Punk“. Das Album geriet um einiges „punkiger“ als die vorherigen. Die „Eine Frage der Ehre“-Tour schloss sich an.

Im gleichen Jahr nahmen Die Ärzte die EP „1, 2, 3, 4 – Bullenstaat!“ auf. Dieses deutlich aggressivere Album war nur auf Konzerten und bei den Fanclubs käuflich zu erwerben und erschien zunächst ausschließlich als 7"-Vinyl-Album.

Am 27. Mai 1996 erschien das Konzeptalbum „Le Frisur“, das sich ausschließlich mit dem Thema „Haare“ befasste. Die große Tour „Voodoo Lounge“ schloss sich an. Mit dem Titel persiflierten Die Ärzte die Rolling-Stones-Tour. Die Tour-Videos „Gefangen im Schattenreich von Die Ärzte“ und „Noch mehr Gefangen im Schattenreich von Die Ärzte (Teil 2)“ erschienen noch im selben Jahr.

1996 ging außerdem für den Bassisten Rod und den Schlagzeuger Bela B. ein Traum in Erfüllung: Die Rockband KISS startete eine Reunion-Tour und Die Ärzte spielten in Deutschland und der Schweiz als Vorband. Dabei spielten die drei um die 75 Minuten. Auch 1997 schlossen sich weitere Konzerte als Vorband von KISS an. Eine nicht beworbene „Ärzte live“-Tour folgte.

Seit 1998 schreiben Die Ärzte ihren Bandnamen klein. Da die Plattenfirma Metronome Pleite gegangen war, gründeten sie ihre eigene Plattenfirma „Hot Action Records“. Mit dem am 25. Mai erschienen Album „13“ waren Die Ärzte sehr erfolgreich: Die Singleauskopplung „Männer sind Schweine“ erreichte erstmals Platz 1 der deutschen Single-Charts. Ende 1998 startete die Band die Geheimtour „Paul“, von der nur Mitglieder des Ärzte-Fanclubs informiert wurden. Die „Attacke Royal“-Tour, die knapp 70 Konzerte umfasste, schloss sich an, nach der die Band kurz vor der erneuten Auflösung stand, da sie sich nach eigener Aussage „einfach nicht mehr sehen konnten“, da sie nun knapp ein Jahr lang ständig zusammen gewesen waren.

Am 11.11.1999 erschien die Live-Doppelalbum „Wir wollen nur deine Seele“. Für Fanclubmitglieder der Ärzte gab es noch eine Live-Zugabe: Unter dem Titel „Satanische Pferde“ veröffentlichten Die Ärzte eine weitere CD, auf der neuere Aufnahmen vieler Titel vertreten waren, die bereits auf „Nach uns die Sintflut“ als Liveversionen erschienen waren.

2000 bis 2008

Im März und April 2000 folgte die Geheimtour „Sie operieren wieder“, auf der Die Ärzte als „Die Zu Späten“ auftraten. Bei zwölf Konzerten mit improvisierter Karaoke-Show mit dem Publikum kam es im Berliner „SO36“ in Kreuzberg zu einem gemeinsamen Konzert mit den Toten Hosen. „Die Toten Hosen“ waren zu gleicher Zeit als „Essen auf Rädern“ auf Clubtour. Ein zusätzlicher Auftritt als Revanche im Vorprogramm von „Essen auf Rädern“ in Düsseldorf im TOR 3 folgte, bei dem beide Bands zusammen noch einige alte ZK-/Punk-Lieder spielten.

Das nächste Studioalbum „Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer!“ erschien am 23. Oktober 2000 in einer hellblauen Plüschtasche. Vier Tage zuvor wurde die neue Single „Wie es geht“ live bereits vor der offiziellen Veröffentlichung zum Geburtstag von Harald Schmidt in dessen Late Night Show Die Harald Schmidt Show aufgeführt.

Vor der sich anschließenden Tour hatten Die Ärzte am Aschermittwoch 2001 im Internet zusammen mit T-Online einen zweistündigen Live-Stream online verfügbar gemacht. Unter dem Titel „Üben, Unsichtbarer!“ präsentierten Die Ärzte ein Wunschkonzert (Fans konnten sich per Chat Lieder wünschen) aus dem Probenraum der Band. Ebenfalls 2001 erschien das Album „5, 6, 7, 8 – Bullenstaat!“, das neben seinem Vorgänger von 1995, das fast ausschließlich aus Coverversionen deutscher Punkbands bestand, auch etwa zwanzig weitere Stücke enthielt. Auch diese Platte wurde ausschließlich auf Konzerten und per Fanclub verkauft. (Des weiteren gab es das Bullenstaat-Album später auf der offiziellen Ärzte-Webseite als kostenlosen MP3 Download in mittelmäßiger Qualität.)

Eher als Spaß gedacht, erschien am 5. März 2001 „Yoko Ono“ als Single – das Lied an sich hat eine Laufzeit von nur 30 Sekunden. Das Video zur Single schaffte es mit seinen 45 Sekunden gar in das Guinness-Buch der Rekorde. Im Sommer 2001 folgte die Tour „Rauf auf die Bühne, Unsichtbarer!“. Die Ärzte spielten neben Deutschland, Österreich und der Schweiz auch erstmals in Luxemburg und Italien, jeweils aber nur ein Konzert. Im Anschluss an das Tourabschlusskonzert in Westerland folgte im Herbst 2001 die Lesetour zur eigenen Biografie „Ein überdimensionales Meerschwein frisst die Erde auf“, die vom Ärzte-Fan und Fanclub-Leiter Markus Karg geschrieben wurde. In Kinos in Deutschland, Österreich und der Schweiz lasen Die Ärzte aus der eigenen Biografie.

Am 21. Juni 2002 gab die Gruppe auf dem Mariannenplatz in Berlin-Kreuzberg vor etwa 35 000 Zuschauern ihr 20-Jahre-Jubiläumskonzert mit dem Titel „15 Jahre netto“. Der Konzerttitel war als Anspielung auf die Auflösung der Ärzte zwischen 1988 und 1993 zu verstehen. Für den Eintrittspreis von 7 Euro spielten Die Ärzte ca. drei Stunden live vor dem Publikum die Höhepunkte der Bandgeschichte. Als Überraschungsgäste traten Hagen Liebing bei der Performance von „2000 Mädchen“ am Bass und Diane Weigmann sang ihren Part bei „Manchmal haben Frauen“.

Am 31. August 2002 fand die MTV Unplugged-Aufzeichnung Die Ärzte im Albert-Schweitzer-Gymnasium in Hamburg statt. Begleitet wurde die Band unter anderem vom dortigen Schulorchester, dem Schulchor sowie dem Percussionisten der Götz Alsmann Band, Markus Paßlick. Aus den Mitschnitten wurde am 4. November 2002 die LP „Rock'n'Roll Realschule“ veröffentlicht, am 6. Dezember 2002 erschien die gleichnamige DVD. Danach wurde es wieder ruhig um Die Ärzte, Farin ging zwischenzeitlich mit dem „Farin Urlaub Racing Team“ auf Tour. Im März 2003 tourten Die Ärzte unter dem Namen Nudo Tra I Cannibali (Nackt unter Kannibalen) eine Geheimtour mit zehn Auftritten namens „Giocare Ai Birilli For Montagna Trasversale (Kegeln For Kreuzberg)“ Giro Del Tedesco 2003 in kleinen Clubs quer durch Deutschland.

Am 29. September 2003 erschien das erste Studio-Doppelalbum der Band, „Geräusch“. Mit dem auch als Single ausgekoppelten Lied "Deine Schuld" schlugen Die Ärzte erneut auch politische Töne an. Die „Jenseits der Grenze des Zumutbaren“-Tour mit der Hamburger Hip Hop-Gruppe Fettes Brot als Vorband folgte; auf Grund der hohen Nachfragen gaben Die Ärzte am Wochenende vom 18. bis 20. Juni 2004 in der Berliner Wuhlheide drei Zusatzkonzerte vor jeweils 20 000 Fans, wobei als Vorgruppe jeweils die Village People engagiert wurden. Teile der „Unrockstar“-Tournee bekamen auch die Berliner zu sehen; so spielte Rod am Flügel, und einen Teil der Show spielten Die Ärzte in Schuluniform unplugged. In Oberhausen schnitten Die Ärzte auf der Tour die erste reguläre Live-DVD mit, die unter dem Titel „Die Band, die sie Pferd nannten“ seit dem 23. August 2004 im Handel erhältlich ist.

Vor der sich nun anschließenden „Unrockstar“-Tour, welche 47 Konzerte umfasste, machten Die Ärzte wieder Urlaub. Das Abschiedskonzert wurde von den Ärzten vor 22 000 Menschen am 8. August 2004 in der Berliner Waldbühne gegeben. Die Karten waren in kürzester Zeit ausverkauft.

Im Herbst 2004 erschien ein Liederbuch mit den Texten und Akkorden aller 262 veröffentlichten Titel. Im November folgte als Jahresabschluss die erste Die-Ärzte-Tour durch Südamerika. Unter anderem traten sie in Buenos Aires, Santiago de Chile und San Carlos in diversen Clubs als Vorgruppe von La Vela Puerca auf. Seit dem 30. November 2004 steht außerdem das Album „Debil“ nicht mehr auf dem Index. Das Gremium der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) befand nach einer erneuten Überprüfung, dass die Lieder „Claudia hat 'nen Schäferhund“ und „Schlaflied“ nicht mehr als jugendgefährdend einzustufen sind. Daher wurde die CD aus der Liste gestrichen und ist seither wieder uneingeschränkt im Handel erhältlich.Die Ärzte spielten im Jahre 2004 auch als Headliner beim Hurricane Festival in Scheeßel.

Am 21. Oktober 2005 erschien das Album „Devil“, eine Neuveröffentlichung des 1984er Albums „Debil“ mit einigen Bonusstücken, unter anderen dem bisher unveröffentlichten Stück „Füße vom Tisch“.

Ende 2005 wurde ein Ringbuchordner mit dem Titel "Die Ärzte: Notenfreund" (Unterüberschrift: "Noten - Der falsche Weg zum Punkrock") veröffentlicht. Er enthält die Texte, Gesangsmelodien und Gitarrengriffe aller Titel sortiert nach Alben. Der Ordner ist erweiterbar, sodass bei Neuveröffentlichungen neue...

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