Isabelle Aubret | de

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Isabelle Aubret (* 27. Juli 1938 in Lille; eigentlich Thérèse Coquerelle) ist eine französische Sängerin. Sie vertrat Frankreich zweimal beim Eurovision Song Contest, 1962 gewann sie den Wettbewerb. Zudem erreichte sie 1958 bei den französischen Turnmeisterschaften den ersten Platz.

Frühe Jahre

Isabelle Aubret nahm seit früher Jugend an Gesangswettbewerben teil. Entdeckt wurde sie in den 50er Jahren vom Chef einer Radiostation in Lille, der ihr ihre ersten Bühnenauftritte verschaffte. Schließlich bekam sie Stellen als Sängerin bei verschiedenen Ensembles und arbeitete zwei Jahre lang für ein Orchester in Le Havre. In den frühen 60er Jahren verhalf ihr Bruno Coquatrix zu einem Vertrag mit dem Kabarett Fifty-Fifty im Pariser Stadtteil Pigalle, nachdem sie in seinem Theater Olympia einen Gesangswettbewerb gewonnen hatte.

1961 traf die Sängerin Jacques Canetti, einen Künstleragenten und Talentsucher. Sie nahm ihre erste Single auf, eine Coverversion des Liedes Nous les amoureux, das im selben Jahr - im Original von Jean-Claude Pascal gesungen - der Siegertitel des Eurovision Song Contest für Luxemburg war.

Bekanntschaft mit Jacques Brel und Jean Ferrat

1962 traf Isabelle Aubret Jean Ferrat, der für sie den Titel Deux enfants au soleil schreibt und sie einlädt, ihn als Vorkünstlerin auf seiner Tournee zu begleiten. 1963 sollte sie zeitweise für einen anderen bekannten Sänger Vorkünstlerin sein, nämlich Jacques Brel, der im Olympia gastierte. Von Regisseur Jacques Demy und Musiker Michel Legrand war sie für die Hauptrolle des Filmes Les parapluies de Cherbourg vorgesehen, erlitt jedoch einen schweren Autounfall. Sie musste von einem Tag auf den anderen jegliche berufliche Aktivität niederlegen. Nach ihrer Genesung überträgt ihr Jacques Brel die Rechte an dem Lied La Fanette, 1964 schreibt ihr Jean Ferrat den Titel C'est beau, la vie, der in Frankreich großen kommerziellen Erfolg hatte. Mehrere kleinere Hits folgen, bis sie 1968 auf Tournee durch Frankreich geht und über 70 Städte besucht.

Internationale Jahre

In den frühen siebziger Jahren war Aubret auf Tournee in Kanada, Algerien, Kuba und Polen. In Frankreich veröffentlicht sie 1973 trotz schlechter Presseberichte ein neues Album. 1976 gewinnt sie den Preis als beste Sängerin beim internationalen Musikfestival in Tokio und ist seitdem in Japan eine beliebte Künstlerin. Sie nimmt weitere Alben auf und geht erneut auf international Tour und besucht die UdSSR, Deutschland, Finnland, Japan, Kanada und Marokko.

Ende 1981, während sie eine Trapezgala für die jährliche Künstlergala einstudiert, bricht sie sich beide Beine. Es dauert zwei Jahre, bis sie wieder anfangen kann, als Sängerin zu arbeiten. Ab 1983 nimmt sie wieder Alben und Singles auf und hat damit guten Erfolg. 1986 geht sie erneut auf Tournee und veröffentlicht das sehr erfolgreiche Album Vague à l'homme, das ihr verschiedene Preise einbringt. 1989 gewinnt sie einen Preis als beste Interpretin bei einem Musikfestival in Berlin.

1992 überreicht ihr der damalige französische Staatspräsident François Mitterrand den Orden Légion d'Honneur, der in etwa mit dem deutschen Bundesverdienstkreuz zu vergleichen ist.

Teilnahmen am Eurovision Song Contest

Isabelle Aubret nahm bereits 1961 am französischen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest teil und erreichte mit dem Titel Le gars de n'importe où den dritten Platz. Ein Jahr später gewann sie die Vorausscheidung und vertrat Frankreich beim internationalen Finale in Luxemburg, dass sie mit dem Lied Un premier amour ebenfalls gewann. 1968 kehrte sie - diesmal intern ausgewählt - zum Wettbewerb zurück und erreichte mit La source in London den dritten Platz hinter Massiel und Cliff Richard. Beide Titel waren national und international kommerziell nur mäßig erfolgreich. .

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