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Cold Wave (engl. cold = ‚kalt‘, ‚kühl‘, wave = ‚Welle‘) ist eine sporadisch gebräuchliche Bezeichnung für Post-Punk-Gruppen der 1980er Jahre, deren Musik durch den dezenten Einsatz von Synthesizern als kühl oder weniger lebhaft wahrgenommen wurde. Als Initiatoren der Bewegung gelten britische Musikgruppen wie Joy Division oder The Cure. Die Bezeichnung selbst war in Frankreich – unter anderem in Zusammenhang mit der Plattenfirma New Rose Records oder deren Sublabel Lively Art Records – geläufig. Einen Überblick über das musikalische Output im französischen Raum verschaffen die Kompilationen L’Appel de la Muse (1990) und Transmission 81–89· The French Cold Wave (2005), mit namhaften Künstlern wie Clair Obscur, Norma Loy, Guerre Froide, Asylum Party, Little Nemo oder Opera Multi Steel.

Anderen Quellen zufolge implizierte Cold Wave auch Stilformen wie Minimal Electro oder Electro Wave. So lässt das Wave-Magazin Glasnost im Jahre 1990 verlauten: „Cold Wave: Elektronische Klangkunst, deren Wärme in ihrer Kälte liegt.“ Dies war eine Anspielung auf die häufig als charmant empfundenen, analogen Synthesizer-Klänge der 1980er Jahre.

Eine großflächige Verbreitung über Frankreich hinaus erfuhr der Begriff „Cold Wave“ allerdings nie, was offenbar auf seine unpräzise Aussage zurückzuführen ist. Zwar gab es in anderen westeuropäischen Ländern ähnliche Gruppen, die sich dem Genre zuordnen lassen, wie Siglo XX, And Also the Trees, Passion Noire oder Pink Turns Blue. Im innerdeutschen Raum sprach man jedoch überwiegend von „Gitarren-Wave“ bzw. in vereinfachter Form lediglich von „Wave“ und deckte damit auch den frühen Gothic Rock ab.

Bedeutende Vertreter waren: Clair Obscur, Norma Loy, Guerre Froide, Trisomie 21, Martin Dupont, KaS Product, Excès Nocturne, Asylum Party, Opéra de Nuit und Little Nemo. .