goregrind | de

Die Herkunft des musikalischen Sub-Genres Goregrind (von Gore = "geronnenes Blut" und Grindcore = musikalische Stilrichtung) ist musikwissenschaftlich nicht geklärt. Umstritten bleibt, ob "Goregrind" primär dem Grindcore oder dem Death Metal entstammt, denn Parallelen gibt es zu beiden Stilrichtungen des harten (aggressiven) Metals. Vieles spricht dafür, den alten Begriff des "Gore-Grind Death Metal" auf dieses Sub-Genre anzuwenden und von einer kaum mehr zu bestimmenden Vermischung zweier Stilrichtungen auszugehen.[1]

Hauptkriterium des "Gore-Grinds" sind die besonderen Gesangstechniken. Sie reichen von sehr tiefen und oftmals zusätzlich verzerrtem Gegrunze ("Growls") bis hin zum "Gegurgel" ("Guttural-Vocals"), das durch sogenannte Pitch-Shifter-Geräte erzeugt wird, um den Gesang bis zur Unkenntlichkeit zu verzerren, wobei derartiges aber teilweise auch von reinen Death-Metal-Bands verwendet wird (Bsp: Fleshcrawl). Das Ergebnis des verzerrten Gesangs ist meist eine entmenscht klingende Stimme, die vom tierischen Gegrunze bis hin zum "Geblubber" reicht (weshalb dieser Gesang mancherorts als "Frog-Noise" bezeichnet wird). Eine Besonderheit ist der unverzerrte gutturale Gesang, der durch das Einsaugen von Luft bei gleichzeitig geschlossenen Stimmritzen erzeugt wird (Bsp: Jig-Ai aus Tschechien) - hierbei klingt die Stimme durch das reibende bzw. blubbernde Geräusch besonders verfremdet und entmenscht. Der Gesang ist als das Hauptcharakteristikum dieses Sub-Genres anzusehen, da andere Elemente (Blastbeats, "Groove-Parts", sehr hoher Kreischgesang) sehr wohl im Death Metal als auch im Grindcore vorkommen. Manchmal wird auch ein Drumcomputer für die Perkussion benutzt. Vor allem heutzutage kommen durch die technologische Weiterentwicklungen immer mehr 1-Mann-Projekte hervor, da Drumcomputer und Gitarrenprogramme sehr gute Ergebnisse liefern.

Die Texte behandeln meist Themen aus Horror- oder Splatterfilmen, sowie Szenarien über Gewalt und Grausamkeit im Zusammenleben von Menschen. Oft wird im Goregrind sehr viel Wert auf Groove gelegt, unter anderem durch extrem langsame Passagen ausgedrückt (bspw. Meatknife). Sehr häufig werden allerdings auch Blastbeats eingesetzt. Goregrind ist äußerst eng mit Porngrind verwandt, der Übergang ist fließend und die einzige Unterscheidung kann darin getroffen werden, dass die Texte pornographische Inhalte behandeln. Jedoch fließen dabei häufig gewaltbehandelnde Inhalte ein, weshalb eine Unterscheidung nur schwer möglich ist.

Allgemein kann gesagt werden, dass es eine Vielzahl von Unterkategorien gibt, die Unterschiede jedoch meist nur gering sind und für Laien ohnehin praktisch nicht zu erkennen sind. Im allgemeinen ist hier, wie in nahezu allen musikalischen Subgenres, die Beobachtung zu machen, dass viele Bands eigene Spielarten ins Leben rufen, die sich nur durch unwichtige Details oder gar allein durch das Band-Image unterscheiden (Bsp: Exhumed mit dem Albumtitel "Gore-Metal").

Ebenfalls in enger Verbindung zum Goregrind steht der sogenannte Cybergrind, bei dem zusätzliche elektronische Mittel herangezogen werden, um den Sound zu verändern. .