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Der Begriff Legende wird ebenso wie „Mythos“ im Medien-Sprachgebrauch in der allgemeinen Bedeutung „Ruhm“ und „Berühmtheit“ verwendet. „Legende“ leitet sich von dem mittelalterlich-lateinischen Ausdruck legenda ab, was soviel bedeutet wie „das, was zu lesen ist“, „das Vorzulesende“ bzw. „die zu lesenden Stücke“. Die Herkunft des Begriffs deutet somit - im Gegensatz zur Sage - eine enge Beziehung zur literarischen Tradition an. Zum Träger antiker literarischer Erzählungen wurden Personen, die als überragende religiös-sittliche Persönlichkeiten und „Heilige“ wahrgenommen wurden. In der Hagiographie werden derartige Heiligenlegenden, in denen es zentral um das Wunder sowie um die Vergegenwärtigung des Heiligen und göttlichen Heilswirkens geht, neben Märtyrerakten und anderen überlieferten Texten als Vita untersucht. Diese hagiographischen Texte werden auch heute noch von einigen Gelehrten unter Absehung ihres besonderen Charakters der Geschichtsschreibung zugerechnet. Nicht zuletzt bei den politischen Legenden ist indessen die Vorstellung verbreitet, dass es sich um „unzutreffende Tatsachenbehauptungen“ handelt. Dennoch können einzelne Legenden mithin einen Kern von Wahrheit beinhalten, auch wenn die jeweils erzählte Geschichte quellenmäßig unverbürgt ist. Ebenso wie bei der Sage, dem Mythos und Märchen bleibt der Erzählrahmen der Legende allerdings im fiktionalen Bereich. .