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Mods (aus dem Englischen von Modernist abgeleitet) waren Anhänger einer Subkultur, die hauptsächlich im Großbritannien der frühen und mittleren 1960er Jahre, aber auch in anderen europäischen Ländern präsent war und dann erneut Ende der 1970er bis Anfang der 1980er Jahre gleichzeitig mit dem Punk wieder in Mode kam. Vereinzelt findet man Mods auch heute noch in diversen Großstädten.

Als Wiege der Mod-Bewegung gilt das damalige gemeinsame Interesse an „schwarzer“ Musik. Von jamaikanischen Rude Boys und ihrem Kleidungsstil sowie deren Ska-Musik inspiriert, entwickelten sich in England, besonders in London, die ersten Mods. Hinzu kamen die seltenen Soul-Singles von amerikanischen GIs und die Szene wuchs.

Jedoch hatten die Mods auch Bands aus ihren eigenen Reihen. Vor allem The Who, The Kinks, The Small Faces, The Yardbirds, The Action, The Creation und auch spätere Superstars wie David Bowie, Marc Bolan und Rod Stewart entstammen der britischen Mod-Szene. Trinken, Tanzen, aber auch Drogen, Randale und groß angelegte Prügeleien vor allem mit den sogenannten Rockern waren die Freizeitbeschäftigungen der Jugendlichen, die tagsüber ihrer normalen Arbeit in der konservativen englischen Gesellschaft nachgingen.

1979 entstand der Film Quadrophenia, basierend auf dem gleichnamigen Konzeptalbum der Rockgruppe The Who, der eindrucksvoll die Mod-Szene der 1960er Jahre schildert. Dieser Film unterstützte die in England wieder aufkommende Modwelle, bei der einige Bands wie zum Beispiel The Jam, in der Paul Weller mitwirkte, The Chords und The Merton Parkas Berühmtheit erlangten. Abgeschreckt vom monotonen und harten Punk sowie dem Schmuddellook der Punks, legten einige Jugendliche wieder mehr Wert auf Kleidung und schwarze Musik. Sie entdeckten die Subkultur der Mods erneut für sich. Plötzlich waren Lambrettas und Vespas wieder angesagt. Auch in Deutschland und Frankreich florierte die Mod-Szene bis zirka Mitte der 1980er Jahre mit ihren Scooterruns und den dazugehörigen Allnightern. Die zweite Welle der Mod-Bewegung ging später in der Northern Soul- sowie Scooterboy-Szene auf.

Die Bewegung hatte Ende der 1950er Jahre ihren Ursprung in der britischen Arbeiterjugend. Man versuchte die unangesehene Herkunft zu verdecken, indem man sich in Kleidung, „Stil“ und Verhalten den oberen Gesellschaftsschichten annäherte. Das äußerte sich im Tragen von maßgeschneiderten Anzügen und teurer Markenkleidung, woraus sich mit der Zeit ein eigener Kleidungsstil entwickelte. Einflüsse kamen zudem in stilistischer Hinsicht aus Italien und der dort bevorzugten Mode. Prinzipiell galt der Leitspruch: „Der Schein bestimmt das Sein“.

Als Haupterkennungsmerkmal der Mods gilt heute der Parka. Dieser wurde zuerst von den Motorroller fahrenden Mods benutzt, um deren teure Kleidung zu schützen. Später trugen auch Mods ohne Motorroller teilweise Parkas. In den 1960er Jahren noch eher schlicht, wurde der Parka bei der zweiten Mod-Welle Ende der 1970er Jahre gerne mit Aufnähern von Bands oder Veranstaltungen geschmückt.

Besondere Vorliebe vieler, wenn auch nicht aller Mods galt dem Fahren von Motorrollern. Diese Scooter wurden wie das eigene Leben gehütet, instandgehalten und um Teile erweitert oder zum Custom Roller gemacht. An jedem Wochenende gab es große Ausfahrten mit der ganzen Clique, die teilweise aus 50 bis 200 Leuten bestand. Bevorzugtes Ziel war das Seebad Brighton mit dem Electric Ballroom, ein zentraler Treffpunkt. Oftmals trafen in Brighton an Wochenenden die Mods auf ihre Erzfeinde, die Rockers. Sie lieferten sich Straßenschlachten, bei denen die Innenstadt teilweise verwüstet wurde. Ziel der "stilvollen Randalierer" war es, am Montag wieder gepflegt am Arbeitsplatz zu erscheinen, was jedoch durch Festnahmen oftmals verhindert wurde.

Symptomatisch für diese Subkultur war ein exzessiver Drogenkonsum, insbesondere Amphetamine, die als Tabletten und Pillen eingenommen wurden. In der Clubszene der Mods waren diese Amphetamine u.a. als Purple Hearts, Dexy's oder Bomber bekannt, deren Namen z.B. durch die Tablettenform, den Wirkstoff oder der Farbe herrührte. Beliebt waren aufputschende Mittel, um nächtelang oder das ganze Wochenende durchtanzen zu können und trotzdem "frisch" zu wirken. Später war auch der Gebrauch von Haschisch weit in der Szene verbreitet. .