X-Marks the Pedwalk | de

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Gegründet wurden die nach einer Kurzgeschichte von Fritz Leiber benannten X Marks The Pedwalk Anfang der 90er Jahre von Sevren Ni-Arb (ein Wortspiel, rückwärts gelesen ?Brain Nerves?) und Regan Eracs in Münster, nachdem die beiden von 1987 bis 1990 schon in der Band Scarecrow zusammen gearbeitet hatten. Begeistert und inspiriert von den Klängen vornehmlich kanadischer und amerikanischer EBM-Musiker wie Ministry, Front Line Assembly und vor allen Dingen Skinny Puppy, nahm das Duo die Singles ?Arbitary Execution? und ?Danger? und ?Disease Control? auf, die ein direktes Pendant zu den harten, harschen, sich überlagernden Klängen von Skinny Puppy bildeten.

In der aufkeimenden EBM-Szene Deutschlands wurden X Marks The Pedwalk wohlwollend aufgenommen und teilweise auch begeistert gefeiert; der Vorwurf, ein Plagiat der kanadischen Vorbilder zu sein, haftete dennoch stark an ihnen. Daran änderte auch die Veröffentlichung des 91er Debütalbums ?Freaks? nur wenig. Dennoch waren X Marks The Pedwalk - neben Placebo Effect - die einzige deutsche Band, die die Einflüsse von Skinny Puppy damals direkt und unvermittelt künstlerisch umsetzte.

Obwohl X Marks The Pedwalk sein vorrangigstes Projekt blieb, experimentierte Sevren Ni-Arb zu jener Zeit auf diversen Terrains: Mit den Projekten A-head (?Deepdown?) und U-Tek (?Das Mass der Dinge?) öffnete er sich aktuellen Techno-Trends, zugleich begab er sich mit dem Projekt Ringtailed Snorter in weniger kommerzielle, von avantgardistischen, düsteren Ambientklängen durchzogene Gefilde. Nach ?Freaks? und den darauf folgenden Singles ?Abbatoir? und ?Cenotaph? verließ Eracs die Band; Ni-Arb ersetzte ihn durch seinen Bruder Raive Yarx.

Mit ihm spielte Ni-Arb die Single ?The Trap? sowie das zweite Album ?Human Desolation? ein , auf denen er sich nach wie vor direkt von den genannten Vorbildern inspirieren ließ. Das Werk war weitaus melodischer, ausgefeilter und zeigte mehr Tiefe als alle vorangegangenen Produktionen - ein Eindruck, den das kurz darauf veröffentlichte Mini-Album ?Paranoid Illusions? noch verstärkte.
Trotz des Ideenreichtums von ?Human Desolation? geriet die Band mit dem dritten regulären Album ?The Killing Had Begun? in eine kreative Sackgasse: Auf dem für seine Zeit schon beinahe anachronistisch anmutenden Werk wurden die inzwischen sattsam bekannten Sounds und Schemata der Vergangenheit nur geringfügig variiert, und auch die Songideen und ihre atmosphärische Umsetzung blieben weit hinter den selbst gesetzten Standards zurück.

In jeder Hinsicht überraschend war dagegen die 95er E.P. ?Facer?: Die unterschiedlichen Einflüsse der diversen Projekte Ni-Arbs fanden hier erstmals ihren Niederschlag, vor allem das Titelstück war getragen von poporientierten, zugänglichen Techno- und Trance-Klängen, die von den alten Fans zunächst irritiert bis ablehnend aufgenommen wurden. Noch deutlicher und konsequenter verwirklichte Ni-Arb die neue stilistische Richtung auf den von intelligenten, atmosphärischen Techno-Sounds bestimmten Alben ?Meshwork? und ?Drawback?.

Darüber hinaus gründete Ni-Arb mit dem Eco-Musiker Heiko Daniel das Projekt P.A.X., in dem er die neuen Stilistik in kompakte, tanzbare Songformate verpackte. Mit Jonathan Sharp (Cybertec, Biotec) rief er das ambitionierte Projekt Hyperdex I Sect ins Leben. .

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